Alternativer Zahlungsempfänger im Dokument bei SAP® Kreditorenrechnungen
Alternativer Zahlungsempfänger im Dokument bei SAP® Kreditorenrechnungen
Alternativer Zahlungsempfänger 1
Neben der klassischen Benutzung von CpD (Conto pro diverse) Kreditoren, steht in SAP®-Systemen die Funktionalität „Abweichender Zahlungsempfängers im Beleg“ zur Verfügung.
Kreditoren mit diesem Merkmal werden vom SAP®-System zunächst wie ein normaler Kreditor behandelt, z.B. in dem die Bankverbindungen für Zahlungen verwendet werden, die im Stammsatz zu diesem Partner hinterlegt sind. Innerhalb des Belegs erhält man jedoch die Möglichkeit, bei Bedarf den Zahlungsempfänger und damit verbunden auch die Bankverbindung zu ändern. Insofern ist die Benutzung derartiger Kreditoren als genauso kritisch zu betrachten, wie die Verwendung der herkömmlichen CpD-Kreditoren.
Technische Details
Ausgangslage ist der Kreditorenstammsatz, der in der Steuerungsmaske „Zahlungsverkehr“ die Möglichkeit bietet, einen Kreditor mit individuellen Angaben zu versehen (siehe Abbildung 1).
Technisch gesehen wird dadurch das Feld XZEMP in der Tabelle LFA1 (Lieferantenstammsatz – allgemeiner Teil) angesteuert, das bei gesetztem Haken bei „Angaben individuell“ wie bei solchen Kennzeichenfeldern üblich die Ausprägung „X“ erhält.)
Alternativer Zahlungsempfänger 2
Für unser Fallbeispiel haben wir den Kreditor „100037 XZEMP Test Firma“ generiert, der mit dieser Ausprägung versehen wird.
Wenn zu dem Kreditor eine Rechnung eingebucht wird, so läuft dies im gewohnten Standardprozess mit der Transaktion MIRO oder FB60 ab und ist insofern auch noch nicht als kritischer Vorgang zu sehen. Die Rechnung selbst stellt sich im System als ganz normale Transaktion zu einem herkömmlichen Lieferanten dar. (siehe Abbildung 2)
Alternativer Zahlungsempfänger 3
Auch die Tabelle der CpD-Detaildaten zum Buchhaltungsbeleg BSEC enthält noch keinen Eintrag zu dieser Transaktion, da derzeit noch die bereits im System hinterlegten Stammdaten des Kreditor 100037 verwendet werden.
Nach Doppelklick auf die kreditorische Zeile der Transaktion (i.d.R. der Buchungsschlüssel 31 – Rechnung), gelangt man in deren Details. Von dort hat man über den Menüeintrag „Zusätze -> Abw. Zahlungsempf.“ die Möglichkeit, diese Zahlungsempfängerdaten individuell einzugeben (Abbildung 3).
Alternativer Zahlungsempfänger 4
Unter Berücksichtigung der Füllung einiger Pflichtfelder ist es nun möglich, völlig eigene Zahlungsempfängerdaten einzugeben, die nur für diese eine Transaktion gültig sind und somit absoluten CpD-Charakter besitzen. (Abbildung 4)
Alternativer Zahlungsempfänger 5
Nachträglich feststellbar ist dies auch jederzeit über den Aufruf der Belegänderungen im Menüpunkt „Umfeld -> Belegänderungen“.
Anhand der geänderten Felder wie z.B. Bankkonto, Bankland und Name lässt sich schnell die Brisanz dieser Thematik erahnen.
Im Detail (bei Doppelklick auf die einzelnen Felder) lassen sich sogar die einzelnen Änderungen betrachten. Somit ist auf Ebene der SAP®-Rohdaten zumindest eine weiterführende Analyse des Themas möglich.
Abschließend werfen wir nun einen Blick in die Tabelle BSEC und stellen fest, dass, sobald eine tatsächliche Änderung an den Zahlungsempfängerdaten stattfindet, das SAP®-System diese auch in der Tabelle der Cpd-Detaildaten aufzeichnet (Abbildung 5).
Alternativer Zahlungsempfänger 6
Der Beleg bzw. die betroffene Belegzeile erhält außerdem das „X“-Kennzeichen im Feld XCPDD „Kennzeichen Adresse und Bank individuell gesetzt“ (Abbildung 6).
Alternativer Zahlungsempfänger 7
Fazit: sich bei der Prüfung der Thematik CpD nur auf das im Stammsatz vorhandene Kennzeichen (technisches Feld „XCPDK“) zu verlassen, kann dazu führen, dass solche Transaktionen, wie in dem Artikel gezeigt, nicht gefunden werden. Da das Kennzeichen „Abweichender Zahlungsempfänger im Beleg“ im Gegensatz zum CpD-Kennzeichen nicht von der Kontengruppe des Stammsatzes vererbt wird, kann es jederzeit im Stammsatz auch wieder geändert werden. Somit sollte neben der regelmäßigen Überprüfung, welche Kreditoren dieses Kennzeichen gesetzt haben, auch eine Transaktionsanalyse in den Buchhaltungstabellen stattfinden.
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